
Im Podcast „Mikro trifft Makro – Das Finanzmarktgespräch“ sprechen Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater und Moderator Dirk Huesmann über alles, was die Welt und die Börsen aktuell bewegt. Dabei gehen sie auf tagesaktuelle Ereignisse ein und beleuchten die Hintergründe des Marktgeschehens. Grundlegende Marktmechanismen und -zusammenhänge werden immer wieder ein Thema sein. Reinhören lohnt sich:
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Lesen Sie hier die wöchentliche Kolumne von Dr. Ulrich Kater mit seiner Einschätzung zu aktuellen Themen aus der Finanzwelt:
Die wunderbare Welt des DAX
Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, hat einen atemberaubenden Jahresstart hingelegt. Das neue Rekordhoch liegt über der Marke von 22.600 Punkten. Ein Plus von sage und schreibe mehr als 12 Prozent. Selbst wenn in der zurückliegenden Woche namhafte Konjunkturindikatoren veröffentlicht worden wären, könnte deren Schwäche kaum als Erklärung dafür dienen. Vielmehr ist die robuste Weltkonjunktur ein gutes Argument. Zudem ist klar, dass die Europäische Zentralbank ihre Leitzinssenkungen in diesem Jahr fortsetzt. Ganz aktuell haben überdies die zunehmenden Erwartungen auf ein mögliches Kriegsende in der Ukraine den europäischen Aktienmärkten einen Schub gegeben. Freilich verbindet sich hiermit auch der Blick an den Finanzmärkten auf die künftige Sicherung und den Wiederaufbau der Ukraine. Es zeichnet sich ab, dass Europa umfänglich in die Finanzierung gehen wird. Dies lastet auf den Rentenmärkten und hat die Renditen für Bundesanleihen ansteigen lassen.
Europäische Aktien haben in der abgelaufenen Woche die amerikanischen Indizes blass aussehen lassen. Denn in den USA deutet sich an, dass die Notenbank Fed wohl auch im März von einer Leitzinssenkung absehen wird. Die Inflationsentwicklung steht der weiteren geldpolitischen Lockerung zunächst im Wege. So lagen die frisch gemeldeten Inflationsdaten höher als erwartet. Die von US-Präsident Trump neu aufgerufenen Zollerhöhungen auf Importe von Stahl und Aluminium lassen erahnen, dass die bereits auf 3 Prozent gestiegenen Inflationsraten sich in den kommenden Monaten in Richtung 3,5 Prozent bis 4 Prozent bewegen könnten. Mithin haben sich die Anleiherenditen wieder erhöht. Die Finanzierungsbedingungen für private Haushalte und Unternehmen verschlechtern sich zollbedingt. Dies lastet auch auf den Aktienmärkten. In der kommenden Woche wird an den Kapitalmärkten sicherlich noch die Münchner Sicherheitskonferenz verarbeitet werden, die dieses Wochenende ansteht, bevor dann ein bunter Strauß von Konjunkturindikatoren Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Leicht positive europäische Stimmungsindikatoren am Freitag könnten die DAX-Welt weiter schön aussehen lassen.
Veröffentlicht am: 14. Februar 2025
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